Für unsere Bühnenfassung ist die Zauberflöte ein Märchenmysterium. Ein Mysterienspiel, wie es für das Mittelalter die Heiligenspiele waren.
In die schlichten, naiven Worte und Töne des kultischen Spiels mischen sich die grotesken Sprünge eines schwarzern Teufels und das heitere Treiben eines Spielmannes und Krämers, des Naturburschen Papageno. Die Darstellung selbst ist die eines Volksstückes, einer frommen Legende mit heiteren Szenen. Hier besteht das eigentliche Drama in einer Wanderung von Station zu Station.
Stille und Innigkeit, der feine Glaube an all diese Wunder, welche Wunder der Seele und der Sinne sind, trägt unser Spiel und erzählt eine Legende der Menschlichkeit, in der sich die ganze Schöpfung auftut und der Sage vom Menschen dient.
In der naiven Symbolik des Märchens, in dem kindlicher Tiefsinn der Sprüche einer geheimnisvollen Bruderschaft, baut sich aus Worten und Tönen eine ewige Allegorie der Humanität auf.
Menschlichkeit herrscht.
Mit Sarastro und seinen Eingeweihten verstehen und verzeihen auch die Zuschauer den Trieben der Menschen. Tamina und Pamina sind Menschen. Das sagt alles. Sie sind die einzigen Charaktere, die eine Entwicklung erleben. Von Unrast und Leidenschaft gelangen sie zur Größe und Stille. So leben wir sie durch